Work & Show Castle Trophy in Weeze (08.+09.08.2009)

Mit Startnummer 1 war mir direkt am morgen etwas mulmig zumute und als wir erfuhren, dass wir am Wasser starten würden trug das auch nicht zur allgemeinen Beruhigung bei….es sollte aber noch heftiger kommen.

Richter

Aufgabe 1 (P2) - Patsy Deheyder

Ich stand mit Paul bereits in der Wartezone als dann nach einiger Zeit die Info kam: „wir haben noch keine Dummies“. Fein…also hiess es erstmal warten. Nach gefühlten Stunden rief uns dann ein Helfer zur Aufgabe. Ich stand also mit Paul dort und sah einen weiteren Helfer hektisch im tiefen Gras suchen. Offenbar wurde das Test-Dummy nicht gefunden ;-) Patsy bat mich dann Paul umzudrehen. Nach einer weiteren Pause rief sie uns dann endlich und winkte mir zu. Das Winken hatte dann ein anderer Helfer offensichtlich dazu veranlasst seine Markierung aus dem Maisfeld heraus über den Weg ins gegenüber liegende Maisfeld zu werfen obwohl die Aufgabe noch nicht begonnen hatte. Also musste dieser Helfer seine Markierung im Maisfeld selber suchen gehen (war ziemlich laut ;-) ). Paul beobachtete die Szene mit steigendem Interesse. Jetzt konnte der WT endlich losgehen. Startpunkt war ein Fussgänger weg am Ufer der Niers. Auf der anderen Flussseite (Einstieg und Ausstieg ziemlich steil) wurde hinter einem Zaun im hohen Gras eine Markierung beschossen. Dann wurde der Hund umgedreht und besagte 2. Markierung wurde über eine Schneise im Mais von links nach rechts geworfen. Die Markierung auf der anderen Seite der Niers musste zuerst gearbeitet werden, danach die Markierung im Maisfeld. Paul arbeitete die „über Wasser Markierung“ sehr sauber, roch allerdings bei der Maisfeld-Markierung den Braten und wollte prompt ein Dummy dem Helfer klauen den er doch eben bereits gesehen hatte. Zum Glück liess er sich sofort stoppen und zur anderen Seite dirigieren, wo er dann auch sofort fand.

Aufgabe 2 (P3) – Carsten Schröder

Doppel Mark mit kurzem Walkup. Gelände: 2 Schneisen im Maisfeld, ca. 70 Grad Winkel, Entfernung: ca. 50 Meter jeweils. Am Startpunkt Wurde der Hund abgesetzt und das erste Mark wurde in hohen Bewuchs geworfen. Dann musste Hund und HF einen kurzen Walkup an eine zuvor benannte Stelle machen und stoppen. Hier wurde dann das 2. Mark ebenfalls in hohen Bewuchs geworfen. Das letztgeworfene musste zuerst gearbeitet werden. Danach konnte ich entscheiden ob wir den Walkup zurück an den Startpunkt wiederholen (besserer Winkel auf das Mark) oder von gleicher Stelle aus auf das erste Dummy schicken. Ich schickte Paul sofort. Beim ersten drifteten viele Hunde nach links ab und die Gefahr war gross, dass sie auf das falsche Dummy stossen, da die Hunde nicht mehr im Sichtfeld vom HF waren. Paul fand auch nicht sofort, kam aber glücklicherweise nach einiger Zeit wieder ins Sichtfeld und ich half ihm mit dem Suchenpfiff. Das 2. (erstgeworfene) Mark fand er dann ohne Probleme.

Richter


Aufgabe 3 (P4) – Wolfgang Vergiels

Doppelmarkierung über einen Weg am Maisfeld. Zuerst wurde das kürzere Mark geworfen, über den Weg auf einen etwas freieren Teil mit Hügeln im Maisfeld. Die Fallstelle war für den Hund nicht sichtig. Danach fiel ein weiteres Mark in einen kleinen Graben auf dem Weg vor dem Maisfeld. Das erste Mark musste zuerst gearbeitet werden. Schwierigkeit hierbei war a) den Hund im Areal des ersten Marks zu halten und b) beim 2. den Hund über die Stelle hinweg auf das zweitgeworfene zu bekommen. Paul arbeitete das erste gut und beim zweiten versuchte er dann sein Glück wieder bei der ersten Fallstelle. Als er dann zurück auf den Weg kam schickte ich in mit links „back“ so, dass er von der ersten Fallstelle fern blieb. Dies klappte dann auch.

Aufgabe 4 (P5) – Christian Schögell

Die Hammeraufgabe dieses WT’s. 2 Teams stehen mit dem Richter am Rande einer grossen Wieser. Links von den Teams wird von 4 Helfern (2 in ca. 30 m Entfernung, die anderen 2 in ca. 120 m Entfernung) ein Treiben von links nach rechts durchgeführt. Zuerst beschiesst das vordere Helferteam eine „Insel“ mit hohem Bewuchs auf der Wiese (ca. 50-70 m breit und 10 m tief). Dann ging das Treiben weiter und das 2. Team weit hinten wirft eine Markierung hinter einem Graben mit hohen Büschen, der sich quer über die Wiese zieht. Erst nach dem Treiben wurden die ersten Worte an die Teams gerichtet. Christian kam zu mir und meinte, dass auf der linken Seite der Insel mit hohem Bewuchs ein Blind liege, welches Paul zuerst arbeiten sollte. Da er natürlich die Markierung noch im Kopf hatte stoppte ich ihn sehr früh, schon vor der Insel und schickte ihn erst dann hinein. Das klappte auch super. Danach musste der 2. Hund die weite Markierung arbeiten. Der direkte Weg zur Markierung verlief natürlich durch das Suchengebiet. Dann wurde die Aufgabe umgekehrt noch mal durchgeführt. Diesmal musste Paul als zweiter Hund die weite Markierung hinterm Graben arbeiten. Er zog schön durch bis zum Graben, aber der direkte Weg zum Dummy war durch Büsche versperrt, so dass ich ihn handlen musste, damit er den Graben an einer besseren Stelle überquert. Ich war top zufrieden mit Paul, da wir so etwas in der Form noch nie trainiert hatten und etliche Starter an dieser Aufgabe scheiterten.

Richter

Aufgabe 5 (P1) – Fille Exelmans

4 Hunde stehen in einer line auf einem Hügel im Wald rechts und links in etwa 40 m Entfernung wurde jeweils ein Treiben veranstaltet und Dummies geworfen, welche nach dem Treiben dann wieder von den Helfern eingesammelt wurden. Ziemlich auf gerader Linie 20 m hinter dem Treiben lagen dann für jeden Hund Blinds aus. Jeder Hund musste dann rechts oder links eingewiesen werden und wieder in die Reihe zurück. Als die anderen 3 Hunde mit Ihren Blinds durch waren, musste Paul dann sein zweites Blind arbeiten. Er machte das echt super obwohl er den Nachteil hatte mit Startnummer 1 als erster Hund zu arbeiten und die anderen Hunde dann schon sehen konnten, wo er das Blind gefunden hat. Beim 2. ging er sogar schnurstracks über das Treiben-Gebiet durch zum Blind ohne gross zu suchen. Als er dann zurück kam dachte ich schon „geschafft“. Erster WT in der F Klasse bestanden….als dann kurz bevor er wieder den Hügel zu mir hochkam eine Familie mit Kindern quer durchs Gebiet tollte. Paul blieb stehen und schaute die lärmenden Kinder verdutzt an. Die Familie wurde dann von einer anderen Starterin, die in der line stand etwas vehementer darauf aufmerksam gemacht, dass hier eine Prüfung stattfindet und sie doch bitte zurückbleiben sollten. Paul beobachtete das folgende Streitgespräch kurz interessiert, bevor er dann zu mir kam und das Dummy übergab. Mein allerwertester war sprichwörtlich auf Grundeis bei diesem Zwischenfall…letzte Aufgabe…letztes Dummy..das wärs gewesen.

Richter

Aber so konnte er mit toller Leistung seinen ersten WT mit 72/100 Punkten in der Fortgeschrittenen Klasse bestehen und als i-Tüpfelchen am darauf folgenden Tag auch noch die offene Klasse der Rüden auf der Spezialzuchtschau gewinnen. Alles in Allem also ein tolles – wenn auch anstrengendes-Wochenende für uns. Der WT war vom Gelände um das Schloss Wissen bis zu den sehr schweren Aufgaben wirklich genial.

Richter

 

 



Antonia und Frank Swierzy
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